Friedrichroda - unser Zuhause
Geschichtliches zu Friedrichroda
Mit dem Bau der Schauenburg durch Ludwig mit dem Barte um 1044 kam es zur Ortsgründung des heutigen Friedrichroda.
Sein Sohn, Ludwig der Springer, erbaute die Wartburg bei Eisenach und gründete 1085 das Kloster Reinhardsbrunn,
für viele Jahre ein geistiges und kulturelles Zentrum Thüringens.
Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte 1114 als Friderichesrot.
Der Ort lag im Zentrum des Landesausbaus der Thüringer Landgrafen,
hierzu wurden neue Siedler aus den übervölkerten Dörfern Innerthüringens
angelockt und zur Gründung neuer Höfe aufgefordert.
Nach dem Aussterben der Ludowinger wuchs für den Ort die Bedeutung des Klosters Reinhardsbrunn.
Die Mönche förderten die Landwirtschaft und ließen zahlreiche Fischteiche anlegen.
In einer Verordnung des Klosters war den Friedrichrodaern das Halten von Gänsen untersagt,
man benötigte die betreffenden Wiesen an den Bächen als Bleiche, da das Kloster auch im Textilgeschäft tätig war.
Die Herstellung von Zwirn und Leinenstoffen war im Ort bedeutend, 1546 zählte man 43 Zwirnhändler.
Entwicklung des Ortes seit dem Mittelalter
Friedrichroda hatte durch seine Lage an einer wichtigen Passstraße über den
Thüringer Wald eine Bedeutung als Straßenstation;
für den steilen Aufstieg zum Rennsteig waren Vorspanndienste zu leisten.
Viele Bürger wählten daher mit zunehmendem Transportaufkommen das Fuhrmannsleben als Erwerbsgrundlage.
An den Quellbächen südlich des Ortes entstanden erste Hammerwerke und Mühlen.
Diese waren Teil einer komplexen Bergbaulandschaft am Nordrand des Gebirges.
Während des Bauernkrieges wurde das Kloster Reinhardsbrunn von aufständischen
Bauern und Tagelöhnern aus den umliegenden Orten gestürmt und ausgeplündert,
die Mönche ergriffen die Flucht.
Das Kloster wurde säkularisiert und ging in den Besitz der Landesherrschaft über.
Die ehemaligen Klosterorte wurden im Amt Reinhardsbrunn zusammengefasst.
Friedrichroda erhielt im Jahre 1595 das Marktrecht und 1597 das Stadtrecht.
Neben Waldnutzung, Weberei, Zwirnhandel, Färberei und Bleicherei wurde in der Bergstadt Eisenbergbau betrieben.
Bereits im 15. Jahrhundert erlebte der Kupferbergbau eine erste Blütezeit, etwa 100 Bergleute fanden ein Einkommen.
Bei der Suche nach anderen Erzen und Gesteinen wurde 1784 die Marienglashöhle entdeckt.
Der gewerbliche Bergbau wurde um 1840 eingestellt. 1967/68 wurde ein Schaubergwerk gegründet.
Im 19. Jahrhundert wurde Friedrichroda auch durch die im Nachbarort Schnepfenthal entstandene Salzmannschule bekannt.
1837 kam der Gothaer Buchhändler Friedrich Christoph Perthes als erster Kurgast nach Friedrichroda,
um sich von den Folgen einer schweren Krankheit zu erholen. 1841 wurde er Ehrenbürger von Friedrichroda.
Zum eigentlichen Ruf als heilklimatischer Kurort kam Friedrichroda erst, als sich der Arzt Ferdinand Keil
1844 niederließ und andere Mediziner auf den Ort aufmerksam machte.
Heute prägen zahlreiche gründerzeitliche Bauten, als Kurpensionen und Hotels errichtet, das Stadtbild.
1876 wurde die Eisenbahnlinie nach Fröttstädt und 1896 die 1947 stillgelegte Strecke nach Georgenthal gebaut.
Seit 1929 ist die Stadt Station der elektrischen Thüringerwaldbahn Gotha-Tabarz.
Hätten Sie gedacht, dass in Friedrichroda die Mundharmonika erfunden wurde?
Ihr Schöpfer ist Christian Friedrich Ludwig Buschmann und erblickte 1805 in Friedrichroda das Licht der Welt.
1821 erfand der Instrumentenbauer die Mundharmonika, ein Jahr später folgte die Handharmonika.
Anfangs dienten diese Erfindungen noch als Arbeitsgerät zum Stimmen von Instrumenten,
bevor sie ihren späteren Siegeszug als Musikinstrument antraten.
Friedrichroda würdigt seinen verdienstvollen Sohn mit einem Laufbrunnen und einer Straße seines Namens.
Auch die Grundschule wurde nach ihm benannt. Seither kommt im Musikunterricht verstärkt die Mundharmonika zum Einsatz.
Die Harmonikafreunde und die Spenglersborngemeinde pflegen ebenfalls sein Erbe.